Sportler, die an Covid-19 erkranken, kommen meist glimpflich davon – sowohl während der akuten Infektion als auch danach. Das ergab eine Datenauswertung aus Brasilien.
Sportler, die an Covid-19 erkranken, kommen meist glimpflich davon – sowohl während der akuten Infektion als auch danach. Das ergab eine Datenauswertung aus Brasilien.
Die Wissenschaftler führten eine systematische Literaturrecherche aus. Von 43 Studien mit zusammen fast 12.000 Probanden konnten sie 35 Arbeiten in einer Metaanalyse auswerten (1).
Beteiligt waren Profis, Amateure und Universitätssportler. Von diesen hatten 94 Prozent in der Akutsituation allenfalls leichte Krankheitszeichen. 25,5 Prozent der untersuchten Probanden blieben asymptomatisch, mittelschwer erkrankten 6,7 Prozent und schwer 1,3 Prozent.
Der Anteil der beschwerdefreien Teilnehmer lag niedriger als in bevölkerungsbasierten Studien, in denen dieser rund ein Drittel ausmacht. Die Autoren führen diese Differenz unter anderem auf eine bessere Detektion oligosymptomatischer Fälle infolge der guten medizinischen Versorgung im Sport zurück. Schwere Fälle wurden etwas seltener registriert als in anderen jungen Populationen (2,7%), möglicherweise wirkt die starke physische Aktivität diesbezüglich protektiv.
Bei fünf Prozent der Studienteilnehmer fanden sich nach der Genesung von der akuten Infektion Hinweise auf eine Myokardbeteiligung. Der mögliche Kausalzusammenhang bleibt jedoch offen. Von den 25 Studien mit Daten zur Herzfunktion beinhalteten nur elf Kontrollparameter wie nicht infizierte Athleten oder eine bildgebende Diagnostik vor der Infektion. Keine der Arbeiten lieferte einen Beleg dafür, dass die kardialen Veränderungen durch SARS-CoV-2 ausgelöst wurden.
Eine gepoolte Analyse ergab zudem, dass eine variable Anzahl von Athleten (3,8–17%) anhaltende Beschwerden hat, die die Rückkehr in ihren Sport beeinträchtigen könnten. Die persistierenden Symptome sind bei Athleten jedoch überwiegend leichter Natur und entsprechen dem üblichen Muster mit Anosmie, Dysgeusie, Husten, Erschöpfung sowie Brust- und Kopfschmerzen.
Allerdings werden manche in ihrer Leistungsfähigkeit so stark beeinträchtigt, dass sie ihre sportliche Aktivität inklusive Wettkämpfen erst später oder gar nicht wiederaufnehmen.