Diabetes Self-Management

Blutzucker messen: Diese Fehler solltest du vermeiden

Dank der modernen Technik müssen Sie nicht jedes Mal zum Arzt, um Ihren Blutzucker messen zu lassen. Sie können das überall selbst tun. Allerdings kann dabei auch einiges schiefgehen. Das sind die häufigsten Fehler, die Sie vermeiden sollten.

6. Apr. 2023
Blood sugar testing at home
dragana991/gettyimages

Vor über 50 Jahren kam das erste portable Blutzuckermessgerät auf den Markt. Es war 16 × 11,5  cm gross, wog fast ein Kilo und benötigte ziemlich viel Blut. Heutige Geräte sind leicht und handlich, kommen mit einer winzigen Blutprobe aus und liefern innerhalb weniger Sekunden ein genaues Ergebnis.

Zu Beginn stand man der Selbstmessung allerdings sehr skeptisch gegenüber. Man konnte sich nicht vorstellen, dass diese Verantwortung nicht mehr beim Arzt, sondern beim Patienten liegen sollte. Doch die Entwickler der mobilen Blutzuckermessgeräte waren überzeugt, dass Menschen mit Diabetes ihre Krankheit sehr wohl selbstständig managen können, wenn sie das nötige Hintergrundwissen und ein wenig Unterstützung bekommen.

Auf die Bedürfnisse zugeschnitten

Die Hersteller von Blutzuckermessgeräten unterscheiden verschiedene Gruppen von Diabetes-Patienten und bieten auf sie zugeschnittene Messgeräte an: vom einfachen Gerät für den Typ-2-Diabetiker, der nur ab und zu messen muss, bis zu Geräten für Patienten, die ihr Diabetes-Management aktiv in die Hand nehmen möchten und sich sehr gut mit ihrer Erkrankung auskennen.

Wertvolle Zusatzfunktionen

Die Basisfunktion ist nach wie vor die zuverlässige Blutzuckermessung. Doch moderne Geräte können mehr. Sie speichern Messwerte, bilden Mittelwerte, kommunizieren Auffälligkeiten, übertragen ihre Werte auf den PC und können von Diabetes-Management-Systemen ausgelesen oder – falls gewünscht – mit seinem Arzt geteilt werden. Die ausgeklügelten Minilabore mit Extrafunktionen erleichtern das Leben mit Diabetes.

Die häufigsten Anwendungsfehler

Viele Messgeräte erkennen und melden bei falscher Handhabung Anwendungsfehler. Schwieriger zu erkennen sind nicht vom Gerät detektierte Anwendungsfehler. Auf Folgendes sollten Sie beim Messen Ihres Blutzuckers achten:

  1. Waschen Sie sich vor dem Messen des Blutzuckers die Hände mit warmem Wasser, das fördert die Durchblutung und entfernt Rückstände von Lebensmitteln, Alkohol oder Schweiss, die das Ergebnis verfälschen könnten.
  2. Verwenden Sie fürs Händewaschen eine neutrale Seife statt beispielsweise Honigseife – sie könnte das Ergebnis verfälschen. Auch Alkoholrückstände aus Desinfektionsmitteln können das Ergebnis verfälschen.
  3. Trocknen Sie Ihre Hände vor der Messung gut ab. Die Nässe auf den Händen könnte den Blutstropfen sonst verdünnen und das Ergebnis verfälschen.
  4. Wenn keine Möglichkeit zum Händewaschen besteht, wischen Sie den ersten Blutstropfen ab und verwenden erst den zweiten.
  5. Nach der Entnahme des Teststreifens sollten Sie die Dose sofort wieder verschliessen, um die verbleibenden Teststreifen vor Feuchtigkeit zu schützen. Aus demselben Grund sollten Sie Blutzuckerteststreifen nicht im Badezimmer lagern. Setzen Sie die Messung des Blutzuckers erst nach dem Verschliessen der Dose fort.
  6. Schieben Sie zuerst den Teststreifen ins Gerät, bevor Sie zur Stechhilfe greifen.
  7. Damit die Blutentnahme möglichst schmerzarm ist und hygienisch bleibt, verwenden Sie jede Lanzette nur einmal.
  8. Stechen Sie sich seitlich in die Fingerbeere, weil dort das Schmerzempfinden weniger ausgeprägt ist. Daumen und Zeigefinger sparen Sie wenn möglich aus, da das die wichtigsten Finger sind, um Dinge zu greifen.
  9. Fingerbeere nicht quetschen, wenn zu wenig Blut austritt. Das fördert den Austritt von Gewebeflüssigkeit, was die Probe verdünnt und das Ergebnis verfälscht. Stattdessen können Sie den Finger sanft reiben.
  10. Achten sie darauf, dass Sie den Blutstropfen von der korrekten Stelle des Teststreifens aufsaugen lassen. Den Blutstropfen also nicht von oben auf das Messfeld auftragen, sondern von der entsprechenden Stelle des Teststreifens an der Spitze oder der Seite aufsaugen lassen.

Wie oft Sie Ihren Blutzucker kontrollieren müssen, hängt von der Therapie und der momentanen Situation ab. Auch wenn mit Blutzuckerschwankungen zu rechnen ist, zum Beispiel bei akuten Erkrankungen, sind Blutzuckermessungen sinnvoll oder dann, wenn Ihre Werte stark schwanken. Fragen Sie Ihren behandelnden Arzt alles, was Sie wissen müssen, um Ihre Krankheit erfolgreich so weit wie möglich selbstständig zu managen.