Hautschäden vorbeugen

Möglichst lange jung und schön

Seit Menschengedenken jagen wir bestimmten Schönheitsidealen hinterher. Dazu gehört auch, dass wir dem Alter ein Schnippchen schlagen und möglichst lange jung aussehen möchten. Doch was können wir tun, um die Hautalterung zu verlangsamen?

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24. Jan. 2023
Zwei glückliche junge blonde Frauen aus der Selfieperspektive
NeonShot/gettyimages

Heutzutage wissen wir: Natürliche Schönheit kommt von innen! Doch hier gibt es eine Reihe an Störfaktoren. Es ist kein Geheimnis, dass Rauchen Gift für die Hautgesundheit ist.

Nikotin verengt die Blutgefässe, weshalb das Gewebe schlechter durchblutet wird. Zudem mindert Tabakrauch die Dichte von Kollagenfasern – es handelt sich um Struktureiweisse, die das Bindegewebe und die Haut festigen. Raucher oder Nichtraucher?

Eine US-Studie untersuchte die Bilder von eineiigen Zwillingen mit unterschiedlichem Rauchverhalten. Den stärkeren Rauchern war das Altern besonders an Augenlidern, Tränensäcken, Nasen- und Lippenfalten deutlicher anzusehen.

Generell gilt: Je länger geraucht wird, umso schneller altert die Haut. Bei einem Tageskonsum von 20 Zigaretten ist die Haut von Rauchern bereits im mittleren Lebensalter um zehn Jahre mehr gealtert als bei Nichtrauchern.

Weitere Schönheitswidersacher

Ganz klar hat auch Alkohol einen Einfluss auf das Wohlbefinden der Haut. Für ­einen risikoarmen Alkoholkonsum wird eine tägliche Obergrenze von 20 g Reinalkohol bei Frauen und 30 g Reinalkohol bei Männern empfohlen, wobei 10 g Reinalkohol etwa einer Stange Bier oder 1 dl Wein entsprechen.

Unter den Medikamenten ist vor allem der Dauergebrauch von Cortison hautproblematisch. Nicht zu vergessen ist die hormonelle Umstellung während den Wechseljahren. Dann sinkt der Östrogenspiegel stark – die Elastizität der Haut nimmt infolgedessen ab.

Phytohormone, insbesondere Isoflavone, können hier für einen Ausgleich sorgen, indem sie die Wirkung von Östrogenen nachahmen. Vor allem Soja ist eine phytoöstrogenreiche Pflanze – ihre Extrakte befinden sich in Hautcremen, Vaginalgels und natürlich Kapseln.

Kampf der trockenen Haut

Äussere Stressoren im Winter sind vor allem trockene Heizungsluft und Kälte. Eine raue, schuppige Haut ist nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern Spannungsgefühle und Juckreiz sind zum Aus-der-Haut-fahren. Ein echtes Verwöhnprogramm sind Duschöle – sie sorgen für eine intensive Rückfettung.

Bei entzündlichen Hautzuständen und trockener Haut hilft zudem Nachtkerzenöl mit seinem hohen Anteil an der mehrfach ungesättigten Omega-6-Fettsäure namens Gamma-Linolensäure. Insbesondere bei Neurodermitis wird das Öl auch eingenommen, da wegen einem Enzymdefekt ein Mangel an Gamma-Linolensäure im Körper vermutet wird.

Gut geschützt in die Sonne

Und nicht vergessen: Auch an einem schönen Wintertag im Schnee an einen Sonnenschutz denken! Denn bis zu 80 Prozent der vorzeitigen Hautalterung wird durch UV-A-Strahlen verursacht. Die langwellige Strahlung dringt in ­tiefere Hautschichten ein, wo sie Enzyme aktivieren kann, die vermehrt Kollagen in der Haut abbauen. Dies führt zu Strukturveränderungen und letztendlich Faltenbildung.

Im schlimmsten Fall lösen sonnenbedingte Schäden schliesslich Hautkrebs aus. Tipp: Ein guter Basisschutz ist eine Tagescreme mit UV-A-Schutz plus mindestens Lichtschutzfaktor 15! Bei starker Sonnenbelastung ist natürlich noch eine zusätzliche Sonnencreme mit einem höheren Lichtschutzfaktor sinnvoll.

Starkes Antioxidantien-Trio

Das A und O seidiger Haut ist ihre regelmässige Pflege. Ihre Haut wird es Ihnen danken, wenn Sie sie jeden Abend vor dem Schlafen gründlich von Make-up und anderen Unreinheiten befreien – nur so ist sie bereit, regenerierende Stoffe aus Pflegeprodukten optimal aufzunehmen. Hier ist das Angebot riesengross und die Werbung sehr vielversprechend. Doch wird immer gehalten, was versprochen wird? Es gibt durchaus schwarze Schafe, da die Wirkversprechen bei Kosmetika nicht wie bei Arzneimitteln behördlich überprüft werden. Um für mehr Klarheit zu sorgen, hat die Gesellschaft für Dermopharmazie (GD) häufig verwendete Inhaltsstoffe bewertet.

Zu den wichtigsten hautschützenden Wirkstoffen gehört das Antioxidantien-Trio Vitamin A, Vitamin C und Vitamin E. Antioxidantien fangen in der Haut nämlich freie, zerstörerische Radikale ab, die ansonsten einen schädigenden Effekt auf Membranen, Kollagenfasern und andere Hautstrukturen ausüben können.

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fortyforks/gettyimages

VITAMIN A, C & E: Antioxidantien fangen in der Haut freie Radikale ab, die für sie schädlich sind.

Hautstarker Naturstoff

Ein weiterer gut wirksamer Vitalstoff im Dienste der Schönheit ist die Hyaluronsäure. Wie ein Schwamm kann sie grosse Mengen an Wasser binden – so nimmt ein Gramm Hyaluronsäure bis zu sechs Liter Feuchtigkeit auf. Dies verleiht dem Bindegewebe und der Haut viel Festigkeit und Spannkraft. Kein Wunder also, dass dieses Multitalent in der Kosmetik und Medizin vielfältig eingesetzt wird.

Früher wurde sie dazu aus Hahnenkämmen gewonnen, heute wird sie ­meistens mithilfe von Mikroorganismen hergestellt. Wir finden Hyaluronsäure in Wundheilungscremen, befeuchtenden Augentropfen und vielen Anti-Aging-Hautpflegeprodukten. Ein neuer Trend ist übrigens die Einnahme von Hyaluronsäure in Kapselform.

Powerduo Zink & Biotin

Biotin ist das klassische Schönheitsvitamin für volles, glänzendes Haar und gesunde Nägel. Kleine Biotinmengen werden übrigens von Bakterien in unserem Darmtrakt hergestellt, doch wir sind auf eine weitere Zufuhr aus der Nahrung angewiesen. Insbesondere Bierhefe, Weizenkleie und Haferflocken sind wertvolle Lieferanten.

Ein idealer Partner ist das lebensnotwendige Spurenelement Zink. Wie Biotin kann es Haarausfall mindern. Vor allem aber stärkt Zink das Immunsystem und bremst Entzündungsprozesse der Haut. Interessanterweise liegt bei Hautkrankheiten wie Akne, Neurodermitis und Psoriasis häufig ein Zinkmangel vor. Speziell bei Akne zeigen mehrere klinische Studien den positiven Nutzen ­einer täglichen Einnahme von 30 mg Zink über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten.

Positiver Nebeneffekt: Zink fördert zudem die Wundheilung, was bei Aknenarben und auch anderen Narben von Interesse ist.

Essen Sie sich schön

Eine vielversprechende Schönheitsquelle sind auch zahlreiche pflanzliche Polyphenole. Es handelt sich um natürliche Stoffe, die Pflanzen zum Beispiel vor Frassfeinden oder hoher UV-Strahlung schützen. Interessanterweise sind hohe Mengen in pflanzlichen Genussmitteln wie Tee, Kaffee oder Kakao enthalten.

Und der Granatapfel steckt ebenfalls voll mit wertvollen Polyphenolen. Er gilt als Frucht der Liebe, denn beim Schönheitsstreit der drei griechischen Göttinnen Hera, Athene und Aphrodite kürte der Trojaner Paris die Liebesgöttin Aphrodite mit einem Granatapfel.

Ebenso strotzen rote Weintrauben vor Polyphenolen, was bei Wissenschaftlern immer wieder die Diskussion entfacht, ob ein Gläschen Rotwein pro Tag eventuell die Gesundheit stärkt.

Wundermittel gibt es auch heute noch nicht, doch die richtige Pflege von innen und aussen bewahrt unsere Haut länger gesund und schön.