Zur Vorbeugung von Schlaganfällen scheint es zu helfen, reichlich grünes Blattgemüse verzehren.
Zur Vorbeugung von Schlaganfällen scheint es zu helfen, reichlich grünes Blattgemüse verzehren.
Einfach und in Kürze
Gleich zwei Forschungsarbeiten kamen 2020 zu dem Schluss, dass viel Grünzeug auf dem Teller vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfällen schützt.
Die erste Arbeit stützt sich auf sechs Studien, die vornehmlich in Europa und den USA durchgeführt wurden. Sie ermittelte eine mässige, aber signifikante Reduktion des Schlaganfallrisikos durch den Konsum von grünem Blattgemüse (RR 0,93). Eine weitere Studie aus Nigeria kommt zu dem Schluss, dass man seine persönliche Schlaganfallgefährdung um 70 Prozent senken kann, indem man sich täglich etwas Grünes gönnt. Aber selbst mit einmal wöchentlichem Konsum lässt sich noch eine Reduktion um 30 Prozent erreichen.
US-WissenschaftlerInnen haben einen möglichen Grund für die gefässschützende Wirkung der grünen Blattkost entdeckt: ihr geringes entzündliches Potenzial. So bremsen Salat & Co die Gefässverkalkung (Arterioskerose) und senken langfristig das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.
Zum Nachweis dieses Effekts nutzten die Forscher die Daten von mehr als 210 000 MitarbeiterInnen des amerikanischen Gesundheitswesens. Diese hatten im Rahmen der Nurses’ Health Study bzw. der Health Professionals Follow-up Study regelmässig Auskunft über ihre Ernährung gegeben. Bewertet wurden unter anderem 18 Lebensmittelgruppen, deren Verzehr die Entzündungsmarker besonders stark ansteigen lässt
„Entzündungsfördernd“ ernährte ProbandInnen trugen im Vergleich zu gesund essenden ein um 46 Prozent erhöhtes KHK-Risiko. Die Schlaganfallgefahr war um 28 Prozent erhöht.
Die zwei Arbeiten machen wieder deutlich, dass eine Ernährungsumstellung erhebliche Präventionschancen eröffnet. Generell gilt: Raffinierte Zucker, Softdrinks, bestimmtes Fleisch (rot, prozessiert sowie Innereien), Frittiertes und Speisen auf Weissmehlbasis sollten nur massvoll genossen werden. Stattdessen empfehlen die Autoren eine Ernährung mit reichlich Antioxidanzien und Ballaststoffen – etwa Spinat, Weisskohl und Rucola. Auch Kaffee, Tee, gelbes Gemüse (Karotten, Paprika, Kürbis und Bohnen), Vollkornprodukte und Walnüsse verringern die Menge entzündungsfördernder Verbindungen, die über die Nahrung aufgenommen wird.
1. Olowoyo P et al. Green leafy vegetable intakes are inversely related to the incidence of stroke. Eur J Prev Cardiol. 2020 Oct 23:zwaa040. doi: 10.1093/eurjpc/zwaa040.
2. Jun L et al. Dietary Inflammatory Potential and Risk of Cardiovascular Disease Among Men and Women in the U.S. J Am Coll Cardiol. 2020 Nov 10;76(19):2181-2193. doi: 10.1016/j.jacc.2020.09.535.