Kardiovaskuläre Gesundheit

Kaliumreiche Ernährung hat vor allem für Frauen Vorteile

Die meisten Menschen in unseren Breitengraden nehmen mit der Nahrung zu viel Natrium und zu wenig Kalium auf. Bei den gesundheitlichen Effekten einer kaliumreichen Ernährung gibt es aber deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern.

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1. Dez. 2022
Products containing potassium. Healthy food concept.  Top view

Menschen in den westlichen Ländern nehmen mit der Nahrung zu viel Natrium und zu wenig Kalium auf. Hoher Blutdruck und ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen sind die Folgen. Kalium steigert die Natriurese und normalisiert den extrazellulären Flüssigkeitshaushalt.

Eine kaliumreiche Ernährung senkt daher den Blutdruck und schützt vor Herz-Kreislauf-Komplikationen. Allerdings bestehen bezüglich dieser positiven Effekte zum Teil deutliche Geschlechtsunterschiede, berichtet ein niederländisches Forscherteam (1).

Alle profitierten im Hinblick auf Herz-Kreislauf-Ereignisse

In ihrer Studie werteten sie die Daten von 11.267 Männern und 13.696 Frauen aus, die zwischen 1993 und 1997 im Alter von durchschnittlich 59 Jahren in die britische EPIC-Norfolk-Studie aufgenommen worden waren. Die Natrium- und Kaliumzufuhr der Teilnehmenden objektivierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch die Analyse einer Urinprobe, welche die Probanden bei der Erstuntersuchung hatten abgeben müssen. Bei dieser Gelegenheit hatte man auch ihren Blutdruck gemessen.

Während bei den Männern die Kaliumaufnahme zu Studienbeginn nicht mit dem systolischen Blutdruck korrelierte, war der Blutdruck der Frauen mit grösserer Kaliumzufuhr signifikant geringer. Der Effekt war besonders stark bei Frauen ausgeprägt, die gleichzeitig viel Natrium konsumierten: Pro Gramm zusätzlichen Kaliums am Tag lag ihr systolischer Blutdruck um 2,4 mmHg niedriger.

Eine Nachbeobachtung mit der medianen Dauer von 19,5 Jahren zeigte zudem, dass im Hinblick auf Herz-Kreislauf-Ereignisse beide Geschlechter von einer hohen Kaliumzufuhr profitieren: Männer, deren Urinwerte zu Studienbeginn auf einen hohen Kaliumkonsum hindeuteten, hatten im Beobachtungszeitraum ein um sieben Prozent geringeres kardiovaskuläres Risiko, bei Frauen lag es sogar um elf Prozent niedriger.

Als kaliumreich gelten beispielsweise Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Linsen, Trockenobst, Säfte, Kartoffeln, Kohl und Bananen sowie Nüsse und Vollkornprodukte.

Referenz
  1. Wouda RD et al. Sex-specific associations between potassium intake, blood pressure, and cardiovascular outcomes: the EPIC-Norfolk study. Eur Heart J. 2022 Aug 7;43(30):2867-2875. doi: 10.1093/eurheartj/ehac313