Studie deckt kardiale Schäden auf

Wie Rauchen das Herz angreift

Höheres Gewicht, geringere Pumpleistung – Rauchen schädigt nicht nur die Gefässe, sondern auch direkt das Herz. Das zeigt eine aktuell am ESC-Jahreskongress 2022 vorgestellte Studie.

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1. Dez. 2022
Ein menschliches Herz umschlungen von einer Zigarette
AlexLMX/gettyImages

Dass Rauchen negative Auswirkungen auf die Gefässe hat und so zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen kann, ist bekannt. Schon länger steht zudem fest, dass der Konsum von Zigaretten mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung einer Herzinsuffizienz einhergeht. Welche strukturellen Veränderungen an der Morphologie des Herzens ursächlich hierfür sind, ist allerdings weiterhin Gegenstand der Forschung.

Dieser Frage gingen jetzt Dr. Eva Holt, Herlev og Gentofte Hospital, Kopenhagen und ihr Team nach. Als Grundlage ihrer Studie dienten die Daten der 5th Copenhagen City ­Heart Study, die die Bevölkerung der dänischen Stadt auf kardiovaskuläre Risikofaktoren und Erkrankungen untersuchte. 3874 Personen im Alter zwischen 20 und 99 Jahren, die nicht unter einer Herzerkrankung litten, nahmen daran teil und füllten einen Fragebogen hinsichtlich ihres Tabakkonsums aus.

Anhand dieser Daten schätzten die Wissenschaftler die «pack-years». Eine Echokardiografie gab Auskunft über Herzstruktur und -funktion. Die Ergebnisse aus dem Ultraschall wurden nach Adjustierung für Alter, Geschlecht, BMI, Hypertonie, Diabetes, Cholesterinwerten und Lungenfunktion zwischen Rauchern und Nichtrauchern verglichen.

Nach Rauchstopp sind kardiale Schäden reversibel

Das Durchschnittsalter der Teilnehmer betrug 56 Jahre, 18,6 % waren Raucher, 40,9 % ehemalige Raucher und 40,5 % hatten nie zuvor geraucht. Es zeigte sich, dass die Herzen von Rauchern im Vergleich zu denjenigen, die nie geraucht hatten, sowohl in Funktion und Morphologie gestört waren, was sich in einer vermehrten Wanddicke, einem erhöhten Gewicht und einer verminderten Pumpleistung bemerkbar machte.

Betroffen war vor allem die linke Herzkammer. Dieser Effekt verstärkte sich mit zunehmender Anzahl an Packungsjahren, nahm jedoch in der Gruppe mit den ehemaligen Rauchern wieder ab.

«Unsere Studie zeigt, dass das Rauchen neben den Blutgefässen auch das Herz direkt schädigt. Das Gute ist, dass die kardialen Schäden reversibel sind, wenn die Patienten das Rauchen aufgeben», betonte Dr. Holt.