Ein Herzinfarkt oder eine Herzoperation verändert viel im Alltag von Betroffenen. Häufig auch das Sexualleben. Ängste und Depressionen werden zum Lustkiller. Es wird Zeit, das Tabu anzusprechen.
Ein Herzinfarkt oder eine Herzoperation verändert viel im Alltag von Betroffenen. Häufig auch das Sexualleben. Ängste und Depressionen werden zum Lustkiller. Es wird Zeit, das Tabu anzusprechen.
Ein Herzinfarkt ist für viele Betroffene und Angehörige ein traumatisches Erlebnis, nicht selten gar mit Todesängsten verbunden. Kein Wunder, dass danach das Intimleben durcheinandergerät. Man geht davon aus, dass 50 bis 75 Prozent der Betroffenen nach einem Ereignis oder einer grossen Herzoperation Mühe mit dem Sex haben.
«Viele sind ratlos und trauen sich nicht, dies anzusprechen», sagt Christa Bächtold, Bereichsleiterin Patienten bei der Schweizerischen Herzstiftung. Denn Sexualität ist nach wie vor ein Tabuthema. Hinzu kommt: Sex muss man einfach können, sonst ist man ein Versager oder eine Versagerin – eine falsche Vorstellung, die das Leben nicht leichter macht.
Betroffene müssen nach einem Infarkt wieder Vertrauen in den eigenen Körper finden und sind von Zweifeln geplagt: Was kann ich noch leisten, wo sind meine Grenzen? Man achtet stärker auf körperliche Signale als früher. Häufig herrscht die Angst vor, beim körperlichen Einsatz wie dem Sex könnte sich erneut ein Herzinfarkt oder sonst etwas Gefährliches ereignen. Dass diese Ängste meist unbegründet sind, würde ein Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin rasch klären – wenn es denn so weit käme.
Ein weiterer Lustkiller ist für viele Betroffene die getrübte Stimmung. Der Sex macht keine Freude mehr, weil er nicht mehr unbeschwert möglich ist und einem so nichts mehr bringt. Schliesslich können Medikamente oder körperliche Probleme den Genuss beeinträchtigen. «Um dies zu klären, ist ein Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin hilfreich», sagt Christa Bächtold, «denn allenfalls gibt es dafür eine medizinische Lösung oder Alternativen.» Auf keinen Fall sollte man die Medikamente auf eigene Faust absetzen oder im Internet Potenzmittel kaufen.
Sexualität ist ein zu wichtiges Thema, um sich allein damit herumzuschlagen. Mit anderen über Probleme zu sprechen, mit dem Partner, der Partnerin oder einer Person, der man vertraut, hilft weiter. Die Schweizerische Herzstiftung hat zusammen mit Fachpersonen aus der Kardiologie und Psychokardiologie die Broschüre «Sexualität bei einer Herzkrankheit» entwickelt. Sie führt ins Thema ein und zeigt auf, welche Lösungen es gibt.
Denn das Sexualleben lässt sich verändern und auch bei einer Krankheit lustvoll gestalten. So können neben der ärztlichen auch eine psychokardiologische oder sexualtherapeutische Beratung neue Wege aufzeigen. «Vielleicht braucht es dazu ein bisschen Mut», sagt Christa Bächtold, «aber ein erster Schritt lohnt sich auf jeden Fall.»
Bestellen Sie gratis die Broschüre «Sexualität bei einer Herzkrankheit» und erfahren Sie mehr darüber, welche Schritte helfen, Ihr Liebesleben nach einem Herzinfarkt wieder in Schwung zu bringen. Die Broschüre wurde mit Fachpersonen entwickelt
Schweizerische Herzstiftung
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