Rehabilitation in der Pädiatrie

«Wir retten vielleicht einen Lebenslauf»

Tief verwurzelten sozialen Problemen wird man als Kinderarzt oft nur schlecht Herr. Diesen Patienten kann oft eine Rehabilitation helfen.

Während einer Rehabilitation hat man die Chance, Kinder individuell und interdisziplinär zu betreuen
shapecharge/gettyimages
Inhaltsverzeichnis

Lange Medikationslisten, schlechte Adhärenz, Patienten, die immer wieder auf der Matte stehen: All das sind nicht nur Anzeichen dafür, dass eine Erkrankung möglicherweise nicht optimal behandelt wird. Oft zeigen sie auch tief verwurzelte soziale Probleme auf, der man als Kinderarzt in Praxis und Klinik nur schlecht Herr werden kann. Solchen «Chaospatienten» kann aber oft eine Rehabilitation helfen.

«Armut macht krank» – Schlagzeilen wie diese hören wir alle immer wieder. Doch dass sich ein niedriger sozialer Status negativ auf den Verlauf chronischer Erkrankungen auswirkt, liegt meist nicht am Geld, erklärt Dr. Thomas Spindler, niedergelassener pädiatrischer Pneumologe in Davos und Experte für Rehabilitations- und Sportmedizin.* Viel eher liegt es daran, dass in Familien mit sozialen Zwängen meist auch die gesundheitsbezogene Bildung zu kurz kommt. «Die ist für den Gesundheitsstatus der Kinder wichtiger als das Einkommen der Eltern.»

Niemand ist alleine krank

Oft beginnt dann ein Teufelskreis: Ein schlechter Umgang mit einer Krankheit führt zu einem ungünstigen Verlauf. Und die sich verschärfenden gesundheitlichen Probleme wirken sich dann zunehmend negativ auf die Lebensqualität und soziale Teilhabe aus.

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.