Es gibt auch andere Gründe

Verstopfung: nicht immer ist die Ernährung schuld

Wer an Verstopfung leidet, bekommt oft zu hören, doch bitte mehr Ballaststoffe zu sich nehmen, viel zu trinken und sich mehr zu bewegen. Doch so einfach ist es häufig nicht. Ein Mangel an Ballaststoffen und Bewegung führen nicht automatisch zu Verstopfung, und umgekehrt ist auch bei reichlichem Verzehr von Ballaststoffen und viel Bewegung eine Verstopfung möglich.

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30. Jan. 2024
Mann sitzt auf der Toilette
Jamrooferpix/stock.adobe.com

Was könnte also noch hinter einer «Obstipation» stecken, wie die Mediziner sagen? Da wären zunächst die Gene. Der eine Darm ist einfach von Natur aus träger als ein anderer. Aber auch Medikamente wie Eisenpräparate, Schmerzmittel oder Abführmittel sind zu nennen.

Hormone können die Darmtätigkeit beeinträchtigen, was die häufige Verstopfung in der Schwangerschaft, bei einer Schilddrüsenunterfunktion oder einer Überfunktion der Nebenschilddrüsen erklärt. Und schliesslich spielt auch die Nervenversorgung des Darms eine wesentliche Rolle: Patienten mit Parkinson-Krankheit oder Multipler Sklerose sind häufig von chronischer Verstopfung betroffen.

Hausmittel oder ab zum Arzt?

Eine gelegentliche Verstopfung ist sicher kein Grund zur Panik, es gibt einige Hausmittel, die nachweislich einen Nutzen bringen. Aber Achtung: Ein bisschen Geduld ist dafür vonnöten, denn die Wirkung setzt erst nach einigen Tagen ein.

  • Ein Glas warmes Wasser am Morgen, auf nüchternen Magen getrunken, löst häufig den Stuhlgangreflex aus.
  • Wenn Sie normalerweise keinen ­Kaffee trinken, kann dieses Heissgetränk ebenfalls den Reflex anregen.
  • Wer ein wenig Zeit in der Früh hat: Probieren Sie es mit einer etwa 10-minütigen Bauchmassage: im Uhrzeigersinn, vom rechten Unterbauch bogenförmig bis zum linken Unterbauch (dem Verlauf des Dickdarms folgend).
  • Altbekannt, aber immer noch gut: Pflaumen, Feigen, Sauerkraut (als Gemüse bzw. Saft oder als pflanzliches Arzneimittel).
  • Ballaststoffe (Leinsamen, Kleie) sind ebenfalls ein gut bekanntes Hilfsmittel. Aber aufpassen: Diese Füllmittel benötigen ausreichend Wasser, um aufzuquellen und den Speisebrei weicher zu machen, sonst verstärkt man die Verstopfung!

Wenn die Hausmittel keine Besserung bringen, helfen Abführmittel, die Verstopfung zu lösen. Die fachliche Beratung in der Apotheke ist hier wirklich wichtig: Bei zu hoher Dosis oder zu langer Einnahme sind ernste Nebenwirkungen möglich (Verlust von Flüssigkeit oder Salzen).

Warnzeichen

In der Regel ist Verstopfung kein Grund zur Panik. Es gibt jedoch Situationen, bei denen man unverzüglich einen Arzt aufsuchen sollte: Wenn zur Verstopfung starke Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe, ein stark geblähter und gespannter Bauch, Erbrechen oder Blut im Stuhl hinzukommen. Dann suchen Sie bitte sofort einen Arzt auf!