Rothaarige haben durchschnittlich 90 000 Haare auf dem Kopf, Menschen mit dunklen Haaren etwa 110 000, und Blonde bringen es gar auf ca. 150 000 Haare. Dies entspricht einer Haardichte von 200 bis 320 Haaren pro Quadratzentimeter Kopfhaut. Jedes einzelne Haar wächst etwa 0,35 mm pro Tag. Dies entspricht insgesamt einem Haarwachstum von mindestens 30 Metern pro Tag oder deutlich über 10 Kilometern pro Jahr!
Dieser Eindruck wird durch die schuppige Oberflächenstruktur des Haares vermittelt. Ist genügend Feuchtigkeit vorhanden, liegen die Schuppen eng an, das Licht kann gut reflektiert werden und die Haare glänzen. Bei trockenem Haar wölbt sich die Schuppenschicht jedoch wie ein Tannenbaum nach aussen und die Ränder brechen ab. Das Licht wird hier kaum reflektiert, wodurch das Haar stumpf und strohig wirkt.
Was ist die Hauptursache für trockenes Haar?
Verantwortlich für trockenes Haar sind meistens mehrere Faktoren gleichzeitig. Trotzdem liegt die Hauptursache häufig in einer Unterfunktion der Talgdrüsen, sodass Kopfhaut und Haare nicht genügend mit Fett versorgt sind. Die Haare werden anfälliger auf Umwelteinflüsse wie trockene Heizungsluft, Zigarettenrauch, Sonne, Wind oder gechlortes Schwimmbadwasser. Auch das Alter, die erbliche Veranlagung und hormonelle Schwankungen (Wechseljahre, Schwangerschaft) spielen eine Rolle.
Wie sollte man trockene Haare pflegen?
Mit feuchtigkeitsbindenden Pflanzenölen, Wachsen oder Urea, die sich wie ein pflegender Film um das Haar legen, mit Conditioner, damit es sich gut kämmen lässt und mit speziellem Shampoo für trockenes und strapaziertes Haar. Auch sollten trockene Haare weder zu häufig noch zu heiss gewaschen werden. Ein bis zwei Haarwäschen pro Woche reichen. Am besten lässt man die Haare an der Luft trocknen. Auf aggressive Behandlungen wie Färben, Dauerwellen oder Bleichen sollte verzichtet werden, denn sie strapazieren Haar und Kopfhaut.
Was ist die Hauptursache von Haarausfall?
Am häufigsten ist der erblich-hormonell bedingte Haarausfall, auch androgenetische Alopezie genannt. Durch eine Überempfindlichkeit der Haarfollikel auf Hormone (Androgene) verkümmern die Haarwurzeln und die Wachstumsphase der Haare wird verkürzt. Die nachwachsenden Haare werden immer dünner und kurzlebiger, bis die Haarfollikel schliesslich ihre Tätigkeit ganz einstellen.
Was hilft bei Haarausfall?
Entspannung und eine gesunde, vitaminreiche Ernährung sind wichtig. Auch Präparate mit Biotin, Aminosäuren, Keratin, Weizenkeimöl oder Calciumpanthotenat helfen bei Haarausfall. Die Wirkstoffe Minoxidil und Aminexil, die als Lösung auf die Kopfhaut aufgetragen werden, sind ebenfalls ein gutes Hilfsmittel. Achtung: Bei plötzlich auftretendem, lang anhaltendem oder sehr starkem Haarausfall sollte immer eine Fachperson zugezogen werden. Es gilt, die Ursache für den Haarausfall abzuklären. Falls Medikamente, bestimmte Krankheiten oder Mangelzustände hierfür verantwortlich sind, können diese gezielt behandelt und der Haarausfall gestoppt werden.