Was, wie, wann?

Homöopathische Mittel für Gross und Klein

Von den einen geliebt, von den anderen verachtet – die Homöopathie ist immer für eine Diskussion gut. Tatsache ist, dass sie schon seit 200 Jahren erfolgreich angewendet wird. Bei Gross und Klein, Mensch und Tier.

Homöopathische und Kräutermedizin auf einem Tisch im Garten.
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Die Homöopathie arbeitet nach dem Ähnlichkeitsprinzip: «Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt.» Das heisst, die Krankheit wird durch ein Mittel geheilt, das beim Gesunden genau die Beschwerden auslöst, die es zu bekämpfen gilt.

Ein Beispiel: Beim Zwiebelschneiden tränen die Augen und die Nase fängt an zu laufen. Deshalb wird die Küchenzwiebel mit dem lateinischen Namen Allium cepa in der Homöopathie bei tränenden Augen und laufender Nase eingesetzt, also zum Beispiel bei Erkältung oder Heuschnupfen.

Durch dieses Ähnlichkeitsprinzip sollen die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert und die Heilung in Gang gesetzt werden. Gerade bei Kindern werden mit Homöopathie rasche und eindrückliche Resultate erzielt.

Was ist die richtige Dosis?

Homöopathische Arzneimittel bestehen zum grössten Teil aus pflanzlichen, aber auch aus mineralischen und tierischen Ausgangsstoffen. Bei der Herstellung werden die Ausgangsstoffe verdünnt und verschüttelt, ein Verfahren, das «Potenzieren» genannt wird. Bei der Selbstbehandlung werden in der Regel Potenzen bis und mit D30 oder C30 verwendet.

Die Buchstaben beziehen sich auf die Verdünnung: «D» bedeutet dezimal, also eine Verdünnung von 1:10. «C» bedeutet eine Verdünnung von 1:100. Je höher der Verdünnungsgrad, desto potenter, also stärker ist ein homöopathisches Mittel. Die hochpotenten Mittel ab C/D200 sollten nur nach fachlicher Abklärung eingesetzt werden. Am bekanntesten sind sicher die homöopathischen Mittel in Form von Globuli (Kügelchen), es gibt aber auch homöopathische Tropfen, Cremes, Sirups und Zäpfchen.

Wie werden sie angewendet?

In akuten Situationen, also bei neu aufgetretenen Beschwerden werden in der Regel die Potenzen D12 oder C30 eingesetzt. Bei den Globuli beispielsweise beträgt die Dosierung 5 Globuli dreimal täglich. Die Dosis ist für alle dieselbe, egal, ob damit ein Säugling oder ein erwachsener Mann behandelt wird.

In schweren Fällen können auch alle 15 bis 30 Minuten 5 Globuli eingenommen werden. Die Globuli lässt man im Mund zergehen. Deshalb sollte 10 Minuten vor und nach der Einnahme nichts gegessen werden, damit die homöopathischen Mittel ungestört über die Mundschleimhaut aufgenommen werden können. Und noch ein wichtiger Punkt: Sobald man merkt, dass das Mittel wirkt, wird die Behandlung gestoppt. Nur falls es sich wieder verschlechtert oder sich nicht mehr verbessert, wird wieder mit dem Mittel begonnen.

Wann zum Arzt?

Weil die Homöopathie mit dem Ähnlichkeitsprinzip arbeitet, kann es bei Ihrem Kind kurzfristig zu einer Verschlechterung der Beschwerden kommen. Das mobilisiert die Kräfte des Körpers: Er beginnt, sich gegen die Symptome zu wehren und wird gesund. Bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen oder wenn sich der Zustand des Kindes sogar verschlechtert, muss das Kind zum Arzt. In den meisten Fällen aber kann die Homöopathie ein wertvoller Helfer sein.