Mit Geräten zur Selbstmessung können Sie Ihren Blutdruck auch zu Hause regelmässig messen. Die meisten dieser Geräte funktionieren vollautomatisch, trotzdem müssen ein paar Punkte berücksichtigt werden, damit korrekte Messwerte ermittelt werden. Das beginnt bereits bei der Wahl des Blutdruckmessgeräts.
Achten Sie darauf, dass es sich um ein klinisch validiertes Gerät handelt. Eine Liste von validierten Geräten befindet sich beispielsweise auf der Webseite der «Swiss Society of Hypertension» unter «Links» oder lassen Sie sich im Gesundheitsfachgeschäft beraten.
Gewöhnen Sie sich von Anfang an eine gewisse Routine an, bei der Sie die hier beschriebenen Empfehlungen beachten.
Bei den Geräten zur Selbstmessung wird zwischen Geräten für die Messung am Oberarm und Handgelenk unterschieden. Beide Gerätearten sind für die Selbstmessung des Blutdrucks geeignet, wobei Oberarmgeräte nach Meinung von Experten den Handgelenkgeräten vorzuziehen sind. Lassen Sie sich verschiedene Geräte und deren Anwendung zeigen und probieren Sie diese selbst aus.
Kaufen Sie ein Gerät, mit dem Sie gut zurechtkommen. Studieren Sie die Bedienungsanleitung, die Angaben zur korrekten Manschettengrösse und beachten Sie die folgenden Tipps:
Vorbereitung der Blutdruckmessung
Nur Blutdruckmessgeräte anwenden, die validiert worden sind.
Herstellerinformationen zur Anwendung berücksichtigen und die passende Manschettengrösse wählen.
Regelmässige Selbstmessung unter gleichen Bedingungen, z. B. morgens vor der Tabletteneinnahme und abends vor dem Zubettgehen.
Immer am gleichen Arm messen (auf der Seite mit den höheren Werten).
30 Minuten vorher keine körperliche Aktivität oder Sauna, usw. Kaffee und Tabak kurz vor der Messung können die Resultate ebenfalls verfälschen.
Harnblase vorher entleeren.
Fünf Minuten entspannt am Tisch sitzen.
Beine nicht überschlagen, sondern nebeneinander auf den Boden stellen.
Blutdruckmessung mit Oberarmgerät
Dünne Blusen oder Hemden stören die Messung kaum. Zu dicke Kleidungsstücke führen zu Messfehlen. Beim Hochkrempeln der Ärmel muss darauf geachtet werden, dass das zusammengeschobene Kleidungsstück den Blutfluss nicht behindert.
Manschette 2,5 cm über der Ellenbeuge platzieren. Unter die Manschette sollten zwei Finger passen. Die Manschette muss auf Herzhöhe liegen. Eine Fehlhaltung von 10 cm kann 8 mHg ausmachen.
Während der Messung nicht bewegen, reden oder sich durch andere Geräusche ablenken lassen.
Zwei- bis dreimal hintereinander messen. Der zweite (meist niedrigere Wert) ist der relevante. Der Abstand zwischen den beiden Messungen sollte etwa eine Minute betragen (nicht kürzer, aber auch nicht länger). Bestimmte Blutdruckmessgeräte für die Selbstmessung führen automatisch mehrere Messungen hintereinander durch.
Messwerte direkt nach dem Messen mit Datum und Uhrzeit notieren oder in einer App speichern.
Blutdruckmessung am Handgelenk
Handgelenksschmuck und Uhren ablegen.
Die korrekte Manschettengrösse wählen.
Das Gerät ca. 1cm oberhalb des Daumengrundgelenks anlegen. Das Gerät zeigt zur Handinnenseite, sodass Sie auf das Display schauen können.
Das Handgelenk wird in Herzhöhe gelagert, am besten, in dem der Unterarm auf dem Tisch abgestützt und die Messhand für die Dauer der Messung auf dem gegenüberliegenden Schlüsselbein abgelegt wird. Bei Bedarf darf dafür ein Kissen als Unterlage verwendet werden.
Spezielle Geräte verfügen über Positionsensoren, um die ideale Armposition zu ermitteln.
Die Messung am Handgelenk ist nicht für jeden geeignet. Anatomische Besonderheiten der Handgelenkarterien können falsche Werte liefern. Auch für Diabetiker und Personen mit Herzinfarkt oder Schlaganfall in der Vorgeschichte wird die Messung am Oberarm empfohlen.
Wie oft messen?
Zu Beginn einer blutdrucksenkenden Therapie und bei jeder Anpassung der Therapie sollte der Blutdruck dreimal täglich gemessen werden. Hat sich alles eingependelt, reicht es, wenn der Blutdruck einmal täglich gemessen wird. Auf diese Weise leisten Sie einen wichtigen Beitrag zu Ihrer Gesundheit.