Female leg stepping on weigh scales. Healthy lifestyle, food and sport concept.

Positive Auswirkungen mit wenigen Kilos

Wieviel Gewichtsverlust ist notwendig?

Übergewicht hat schwerwiegende gesundheitliche Folgen. Trotz viel Motivation ist es nicht immer einfach, Gewicht zu reduzieren. Die gute Nachricht ist, dass sich bereits ein paar Kilos weniger sehr positiv auf die Gesundheit auswirken.

Während immer noch Millionen von Menschen in Hunger und Armut leben, ist bereits jede vierte Person in unseren Breiten adipös, das heisst übergewichtig. Adipositas kann zu Einschränkungen in den Aktivitäten des täglichen Lebens, zu einer reduzierten Lebensqualität und zur Beeinträchtigung verschiedener Organsysteme führen.

Die Folgen sind metabolische Störungen wie erhöhte Cholesterinwerte und Diabetes, mechanische Probleme wie Gelenkschäden, Arthrose und Rückenschmerzen und mentale Probleme wie Depression zum Beispiel. Übergewicht ist der grösste Risikofaktor für das metabolische Syndrom, das u. a. zu Arteriosklerose und zu Herzkreislauferkrankungen führt.

Definition von Übergewicht und Adipositas

BMI = Körpergewicht (kg)/Grösse (m)2
Übergewicht: BMI ≥ 25 kg
Adipositas: BMI ≥ 30 kg

Bereits 5–10 % weniger machen einen Unterschied

Der aktuell wichtigste Parameter zur Beschreibung der Adipositas ist der Body Mass Index (siehe Box 1). In Studien konnte gezeigt werden, dass bei übergewichtigen oder adipösen Menschen bereits eine Gewichtsabnahme von 5–10 %

  • das Risiko für Typ-2-Diabetes reduziert,
  • kardiovaskuläre Risikofaktoren reduziert,
  • die Blutlipid-Profile verbessert,
  • den Blutdruck senkt,
  • eine Schlafapnoe verbessert,
  • die gesundheitsbezogene Lebensqualität erhöht.

    Das heisst, das Übergewichtige schon dann von gesundheitlichen Vorteilen profitieren, wenn sie nur 5–10 % ihres Gewichts reduzieren.

    Jo-Jo-Effekt ist nicht nur frustrierend, sondern auch schädlich

    Viele Übergewichtige versuchen immer wieder erfolglos abzunehmen. Meist folgt auf eine Gewichtsreduktion eine umso höhere Gewichtszunahme. Dieser Jo-Jo-Effekt ist nicht nur frustrierend, sondern auch ungesund. Studien haben gezeigt, dass ein solcher Jo-Jo-Effekt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes erhöht. Strategien zur erfolgreichen und nachhaltigen Gewichtsabnahme sind deshalb von grosser Bedeutung. In Box 2 sind ein paar Ratschläge zusammengefasst.

    Mittel zur Unterstützung

    Zur Unterstützung einer Diät zur Gewichtsreduktion gibt es verschiedene Möglichkeiten wie

  • Quellmittel,
  • Fettbinder und Fettblocker,
  • Kohlenhydratblocker,
  • Ersatzmahlzeiten,
  • Proteinpräparate.

    Quellmittel

    Quellmittel quellen im Magen-Darm- Trakt bei Kontakt mit Flüssigkeit auf und vermitteln auf diese Weise ein Sättigungsgefühl. Damit das ohne negative Folgen geschieht, ist viel trinken sehr wichtig!

    Fettbinder und Fettblocker

    Sogenannte Fettbinder bestehen aus Pflanzenstoffen mit der willkommenen Eigenschaft, einen Teil des Nahrungsfettes an sich zu binden, sodass es nicht vom Körper aufgenommen wird. Es versteht sich von selbst, dass solche Mittel keinen Sinn machen, wenn die Mahlzeit ohnehin fettarm ist. Ähnliches gilt für die sogenannten Fettblocker, von denen es mittlerweile auch rezeptfreie Präparate gibt. Sie hemmen im Magen-Darm-Trakt ein Enzym, welches für die Fettverdauung notwendig ist. Als Folge davon wird das Fett unverdaut wieder ausgeschieden, was ziemlich unangenehm sein kann. Deshalb ist bei diesen Mitteln zwingend darauf zu achten, dass der Fettgehalt der konsumierten Nahrungsmittel nicht zu hoch ist.

    Kohlenhydratblocker

    Für Verfechter von kohlenhydratarmen Diäten könnten Kohlenhydratblocker von Interesse sein. Ihre pflanzlichen Inhaltsstoffe reduzieren die Aufnahme von Kohlenhydraten im Darm und können auf diese Weise die Diät unterstützen. Mittlerweile befinden sich auch Kombinationspräparate auf dem Markt, die sowohl einen Fettbinder als auch einen Kohlenhydratblocker enthalten.

    Ersatzmahlzeiten

    Ebenfalls eine interessante Option sind sogenannte «Ersatzmahlzeiten», die meistens in Form von Drinks angeboten werden. Sie bieten eine vollwertige Mahlzeit mit genau definiertem Kaloriengehalt. Auf diese Weise kommt man rasch zu einer kalorienarmen, aber vollwertigen Mahlzeit, zum Beispiel wenn keine Zeit zum Kochen bleibt.

    Ums Kalorienzählen oder um Vitamine und Mineralstoffe braucht man sich auch nicht zu sorgen, kommt aber nicht darum herum, sich mit einer Ernährungsumstellung zu befassen, sobald man die Ersatzmahlzeiten langsam reduziert.

    Proteinpräparate

    Proteine sind für den Erhalt und Aufbau von Muskulatur von zentraler Bedeutung. Unsere Muskulatur verbrennt selbst im Ruhezustand mehr Kalorien als andere Gewebe und ist deshalb der beste Freund aller Diätwilligen. Während einer kalorienreduzierten Diät muss besonders gut auf eine ausreichende Zufuhr von Proteinen geachtet werden, damit der Körper nicht zu viel Muskelmasse verliert.

    In Apotheken und Drogerien werden Sie fachlich zu den verschiedenen Möglichkeiten beraten. Und vielleicht suchen Sie nach Gleichgesinnten in Ihrer Umgebung. Gemeinsames Abnehmen macht einfach mehr Spass und weckt den Ehrgeiz, mit den anderen gleichzuziehen. Gegenseitige Motivation und aufbauende Gespräche sind wirksame Mittel gegen Diätfrust. Ausserdem verstehen Gleichgesinnte besser, was Sie gerade durchmachen.

    Chirurgische Massnahmen

    Wenn die konservativen Therapiemöglichkeiten nicht fruchten oder es nach einem erfolgreichen Gewichtsverlust immer wieder zu einem starken Gewichtsanstieg kommt, wird die bariatrische Chirurgie in Betracht gezogen. Häufigstes Verfahren ist der Magenbypass.

    Der Magenbypass ermöglicht einen Gewichtsverlust von deutlich über 15 % des ursprünglichen Körpergewichtes. Als Folge des Eingriffes reduziert sich jedoch auch die Aufnahmefähigkeit fettlöslicher Vitamine (D, B1 und B12) sowie bedeutsamer Spurenelemente (Eisen, Zink, Magnesium und Calcium) – sie müssen lebenslang in Form von Nahrungsergänzungsmitteln ergänzt werden.

    Praktische Tipps zur Gewichtsreduktion

  • Kohlenhydrate mit einem niedrigen glykämischen Index bevorzugen, z. B. Vollkornprodukte, Haferflocken, Naturreis, um Heisshungerattacken zu vermeiden.
  • Lebensmittel mit geringer Energiedichte (kcal/Volumen) bevorzugen, z. B. Gemüse, Salate, frisches Obst, Suppen und bei den Getränken Wasser und ungesüsster Tee, um die Kalorienaufnahme zu reduzieren.
  • Lebensmittel bewusst konsumieren, langsam und in entspannter Atmosphäre essen, um das Sättigungsgefühl zu fördern. Satt macht auch, was man gern isst, was intensiv schmeckt, gut duftet und appetitlich angerichtet ist.
  • Intermittierendes Fasten, z. B. zwei Tage/Woche mit zwei hypokalorischen Mahlzeiten (Frauen 500 kcal/Tag, Männer 600 kcal/Tag) im Abstand von 16 Stunden, um die Fettverbrennung zu fördern.