Rückseite des Rückenschmerz- und Schmerzkonzepts der weißen Frau

Weniger ist mehr

Sensible Haut: Die richtige Pflege

Empfindliche Haut braucht besonders viel Aufmerksamkeit. Häufig ist sie trocken und schnell gereizt, sie spannt und juckt und ist insgesamt anfälliger für allergische, entzündliche und infektiöse Hauterkrankungen. Wichtig ist die richtige Pflege. Doch worauf kommt es an?

Welches nun die geeignete Pflege für sensible Haut ist, hängt von sehr individuellen Faktoren ab. Wie alt ist die oder der Betroffene? Wie sieht die Haut aus, und wie fühlt sie sich an? Sind Pickel oder Mitesser vorhanden? Ein Fettglanz? Spannungsgefühl, Rötungen und Juckreiz? Bilden sich Schuppen? Was wurde bereits ausprobiert? Alle diese Fragen sollten bei Beschwerden mit ­einer fachkundigen Person in der Apotheke oder einem Dermatologen geklärt werden.

Was ist «empfindliche Haut»?

Die empfindliche Haut zeigt eine Fehl- oder Überreaktion auf Umgebungsreize, wie beispielsweise trockene Heizungsluft, Klimaanlage oder Wind und Wetter. Aber auch die falsche Pflege (ungeeignete Inhaltsstoffe, zu stark nährende und zu viel Pflege) trägt dazu bei, dass die Haut irritiert wird und mit Rötungen, Juckreiz oder Pickeln und Pusteln reagiert.

Dabei ist eine empfindliche Haut nicht prinzipiell mit einer allergischen Haut gleichzusetzen. Bei Hautkrankheiten wie z. B. Akne oder Neurodermitis ist die Haut zwar ebenfalls sensibel, muss aber ganz gezielt krankheitsspezifisch behandelt und gepflegt werden.

Angeboren oder erworben?

Beides. Es gibt Menschen, die durch genetische Faktoren mit einer gewissen Anfälligkeit auf eine Hauterkrankung «vorbelastet» sind und aufgrund dieser Veranlagung eine empfindliche Haut aufweisen. Was aber weitaus häufiger vorkommt, ist die Sensibilisierung der Haut durch die Umwelt und falsche Pflege.

Aber Achtung: Eine trockene Haut braucht nicht zwangsläufig eine nährende, fettende Pflege. Das wird oft falsch gemacht. Junge, gesunde Haut, die trocken ist, braucht vor allem Feuchtigkeit, kein Fett. Sobald stark rückfettende Produkte verwendet werden, kann es durch die «Überpflege» rasch zu Unreinheiten und Ausschlägen kommen, insbesondere im Mundbereich.

Die reichhaltigen Produkte sind eher für die trockene Haut im Alter zu empfehlen oder wenn die Haut schuppt, z. B. bei Hautkrankheiten wie chronischen Ekzemen, Schuppenflechte und Neurodermitis.

Was für Inhaltsstoffe sind bei der Pflege empfindlicher Haut zu vermeiden?

Man hört und liest viel Negatives über synthetische Kosmetikzusatzstoffe wie Konservierungsmittel (z. B. Parabene), Farb- und Duftstoffe sowie Emulgatoren und viele weitere, die die Liste endlos fortsetzen liessen. Tatsache ist, dass diese Inhaltsstoffe für eine gesunde Haut in der Regel unproblematisch sind, von sensibler Haut jedoch schlecht vertragen werden.

Der Trend mit natürlichen Inhaltsstoffen ist allerdings ebenso zwiespältig: Viele gehen irrtümlicherweise davon aus, dass alles Natürliche sanft und harmlos ist. Leider ist dem nicht immer so: Ätherische Öle beispielsweise, die oft in Naturkosmetik vorkommen, können Haut und Schleimhaut reizen und Allergien hervorrufen.

Verzichte am besten generell auf Duftstoffe – egal ob chemisch oder natürlich – und auf alles, was die Haut austrocknet (heisses Duschen, Baden, usw.). Auch Alkohol in Pflegeprodukten trocknet die Haut aus, zerstört die Hautschutzbarriere und macht sie so krankheitsanfällig.

Die perfekte Pflege für empfindliche Haut?

«Weniger ist mehr!» Die Haut sollte möglichst wenig gewaschen werden, am besten nur abends. Dafür kann eine seifenfreie, pH-neutrale (bzw. leicht saure) Waschemulsion mit milden Tensiden verwendet werden.

Peelings sind bei gereizter Haut tabu, da sie die sensibilisierte Haut zu stark reizen. Alle Pflegeprodukte sollten dermatologisch geprüft sein und möglichst wenige, gut verträgliche (hypoallergene) und hochwertige Inhaltsstoffe enthalten.

Gesichtswässer wie Tonics sind nicht nötig und unter Umständen kontraproduktiv. Je nach Hauttyp, Alter und Hautbeschaffenheit reicht es, eine Feuchtigkeitspflege aufzutragen, tagsüber mit Sonnenschutz.

Bei sehr trockener, ekzemanfälliger Haut können Nachtkerzenöl-Kapseln einen positiven Effekt aufweisen.

Eine Beratung in der Apotheke hilft, die für deinen Hauttyp passenden Produkte zu finden. Bei stärkeren, anhaltenden Beschwerden ist allerdings eine Hautanalyse durch einen Dermatologen erforderlich.