Junge Frau sitzt hustend im Bett

Was tun?

Wenn Husten und Schnupfen nicht verschwinden

Eine Erkältung dauert mit Arzt eine Woche und ohne Arzt sieben Tage, heisst es im Volksmund. Was, wenn bereits etliche Tage oder gar Wochen vergangen sind, doch Husten und Schnupfen einfach nicht verschwinden wollen?

Hustenanfälle und Schniefnase können unser Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Auch ein normaler Husten kann sich ziehen: Untersuchungen haben gezeigt, dass sechs von zehn unbehandelten Patienten mit einer Infektion der Atemwege bis zum Tag 19 weiterhin husten. Dabei folgt auf den sogenannten produktiven Husten, bei dem Schleim abgehustet werden kann, oft ein trockener Reizhusten, der noch Wochen fortbesteht, nachdem die eigentliche Erkältung ausgestanden ist.

Wichtiger Schutzmechanismus

Was uns da so nervt, ist eigentlich ein Schutzmechanismus des Organismus: Husten ist ein natürlicher Reflex, durch den Keime und Fremdstoffe aus den Atemwegen befördert werden sollen. Die Vorarbeit leisten dabei die Flimmerhärchen in den Bronchien, die wie ein Fliessband die störenden Fremdkörper auf einer Schleimschicht in Richtung Ausgang – also Luftröhre und Mund – transportieren.

Genauso arbeiten auch die Flimmerhärchen in der Nasenhöhle und den Nasennebenhöhlen. Kommt es im Rahmen einer Erkältung zu vermehrter Schleimbildung, sind die Flimmerhärchen in den Bronchien und im Nasenraum überfordert. Als Reaktion auf die Erkältungsviren schwellen die Schleimhäute an: Wir husten und die Nase geht zu.

Schleim verflüssigen – aber wie?

Um die Bronchien frei zu bekommen, steht bei hartnäckigem Husten als Folge einer Erkältung, Grippe oder Covid-19 die Verflüssigung des Schleims an erster Stelle. Dafür ist es wichtig, viel zu trinken. Zusätzlich können schleimlösende Arzneien z. B. mit dem Wirkstoff Acetylcystein eingesetzt werden, die den zählflüssigen Schleim lösen.

Ebenfalls wirksam sind pflanzliche Präparate z. B. mit Efeu, Eukalyptus und Thymian. Eine verstopfte Nase kann mit abschwellenden Nasentropfen und -sprays behandelt werden. Sie wirken gut und rasch, sollten wegen eines potenziellen Gewöhnungseffekts aber nicht länger als eine Woche regelmässig angewandt werden.

Massnahmen gegen hartnäckigen Husten und Schnupfen

  • Viel trinken hilft dem Körper, den Schleim zu verflüssigen.
  • Hustenpräparate mit Acetylcystein wirken schleimlösend bei produktivem Husten.
  • Ätherische Öle von Eukalyptus, Fichte, Kiefer und Thymian, z.B. zum Inhalieren oder als Salbe zum Einreiben, öffnen die Bronchien. Thymian wirkt ausserdem stark antiviral und antibakteriell.
  • Bei trockenem Husten können pflanzliche Mittel wie Isländisch Moos, Spitzwegerich oder Malve eingesetzt werden.
  • Nasenspülungen und Nasensprays, z.B. mit Meerwasser, tun der Nasenschleimhaut gut
  • Bei Schnupfen und verstopfter Nase verschaffen abschwellende Nasensprays rasche Linderung