Pelargonium sidoides

Pelargonium sidoides

Pflanze hilft bei hartnäckigem Husten

Seien wir ehrlich: Die meisten Hustenmittel lindern nur die Symptome, nicht die Ursachen. Aus dem Pflanzenreich gibt es jedoch ein Mittel, das sowohl das Abhusten erleichtert als auch die Abwehrkräfte stärkt und die krankmachenden Mikroorganismen bekämpft.

Seit Menschengedenken wachsen in Südafrika die verschiedensten Pelargoniengewächse: gross und klein, krautig oder holzig, sogar sukkulente Formen gibt es. Über 250 verschiedene Arten bedecken die Landschaft, die meisten Vertreter finden sich rund um Kapstadt.

Siegeszug in Europa

Vermutlich haben seefahrende Kaufleute im 17. Jahrhundert angefangen, sie nach Europa mitzunehmen. Es war damals bestimmt ein schöner Anblick, einen ganzen Hang farbenfroh blühender Pelargonien zu sehen. Die widerstandsfähigen Pflanzen überlebten die beschwerliche Bootsfahrt gut und etablierten sich als beliebte Zierpflanzen.

Die nahe verwandten Balkongeranien sind heutzutage der Schmuck von jedem Bauernhaus. Sie sind so sehr in unserer Tradition verwurzelt, dass wir schon ganz vergessen haben, dass es sich ­eigentlich um Einwanderer handelt. Und die wohlriechenden Duftpelargonien verströmen einen intensiven Wohlgeruch nach Minze, Rose oder Zitrone, wenn man ihre Blätter vorsichtig reibt.

Wohltat für die Lunge

Ein ganz besonderer Vertreter aus dieser Familie der Storchenschnabelgewächse (Geraniaceae) ist die südafrikanische Kapland-Pelargonie (Pelargonium sidoides). Sie wächst als kleiner Strauch mit violetten, dunkelroten Blüten im warmen Südafrika. Erst um 1900 wurden wir ­Europäer auf das Gewächs aufmerksam.

Damals reiste der lungenkranke Engländer Henry Stevens nach Südafrika. Sein Arzt hatte die Hoffnung, dass ihm das Klima gut tut. Dort machte er die Bekanntschaft mit einem einheimischen Medizinmann. Der Heiler erkannte seinen kritischen Gesundheitszustand und verabreichte ihm Abkochungen aus der Kapland-Pelargonie. Henry Stevens ging es daraufhin schnell besser.

Fortan begann er, die Heilpflanze in Europa bekannt zu machen, vor allem gegen die damals gefürchtete Tuberkulose pries er sie an. Besonders der Schweizer Missionsarzt Sechehaye kurierte in den 1920er Jahren damit etwa 800 Patienten mit Tuberkulose.

Abwehrstarke Inhaltsstoffe

Zum Glück werden wir heute nicht mehr von der Tuberkulose gegeisselt. Aber hartnäckiger Husten und Bronchitis kennen wir gut. Auch dagegen steckt die südafrikanische Kapland-Pelargonie voller heilsamer Inhaltsstoffe. Die Leitsubstanz Umckalin und verschiedene Polyphenole sind hier zu nennen. Diese Stoffe hat die zähe Pflanze über lange Zeit entwickelt, um den widrigen Umweltbedingungen in ihrer Heimat zu trotzen. Trockenpe­rioden, Frassfeinde und krankmachende Mikroorganismen können ihr so kaum etwas anhaben.

Mit Alkohol lassen sich die wertvollen Inhaltsstoffe gut aus den roten Wurzeln herauslösen, Tees sind dahingegen kaum gebräuchlich. Erfreulicherweise ist es mittlerweile gelungen, die Kapland-Pelargonie auch grossflächig auf Plantagen anzubauen, um unseren Bedarf zu decken.

Gut geprüft

Heutzutage gibt es viele wissenschaftliche Studien über die Wirkungsweise dieser tiefroten Tinktur. Sie stärkt unser Immunsystem und wirkt antimikrobiell. Weiter wird vermutet, dass der Schleim auf unseren Bronchien leichter abge­hustet werden kann, indem die reinigenden Flimmerhärchen angeregt werden. Kein Wunder, dass Pelargonium-Tinkturen von den Gesundheitsbehörden ganz offiziell zur Behandlung zugelassen sind.

Probieren Sie diese natürliche Medizin doch einfach das nächste Mal aus, wenn Sie an einem mühsamen Husten leiden. Bereits Kinder ab zwei Jahren können damit behandelt werden.